TourTransalp

Bericht und Text: Klaus Wermker

Sie findet seit 2003 Jahr für  Jahr in der letzten Juniwoche statt. Ihr Erfinder ist Uli Stanciu, Buchautor beim Verlag Delius und Klasing, der auch die „Tour“ herausgibt, das größte Rad-Rennsport-Magazin Europas.

In 7 Etappen von Sonntag bis Samstag werden jeweils rd. 800 km mit etwa 18000 Höhenmetern auf wechselnden Strecken in den Ostalpen gefahren, wobei es Wiederholungen gibt bei den Pässen, den Zielorten etc. Die Länge der Tagesetappen variiert von 90 km zu maximal 160 km, die Höhenmeter pro Tag erreichen in den sog. „Königsetappen“ nicht selten knapp 4000 m.

Das Ziel der Tour ist (fast immer/bis auf ein einziges Mal) am Gardasee, in den letzten Jahren zu unserer Freude in Riva del Garda. Dort wohnen wir seit einiger Zeit im Hotel „Du Lac du Parc“, teuer aber gut. Vor allem gibt es dort die größte  – 400 qm-  und wohl schönste Frühstücksterasse der Welt mit Blick auf den Park hinter dem der Gardasee liegt.

Die Teilnehmer aus rd. 35 Nationen können aber auch im Massenlager schlafen zu sehr günstigen Bedingungen. Mit Liegematte und Schlafsack etwa in einer Turnhalle.

Abends könnten wir in an der traditionellen „Pasta Party“ teilnehmen: Nudeln mit Tomatensauce in einem Zelt. Einmal haben wir das gemacht, bei unserem ersten Start in Oberammergau, einmal und danach nie wieder. Wir sind eben auch Genießer und können uns das auch leisten.

Das Gepäck, -eine Tasche mit  einem Maximalgewicht von 15 kg, die der Veranstalter stellt, wird zum Schlafplatz transportiert und ist dort, wenn wir ankommen. Sie muss aber auch morgens um 7:00 Uhr (manchmal früher)  vor dem Hotel stehen, damit der ganze Gepäckkonvoi vor den Radfahrern auf die Strecke gehen kann. Das bedeutet um spätestens um 6:00 aufstehen, packen, Tasche deponieren, auf Socken zum Frühstück gehen und dann noch eine Stunde ruhen, bis es um etwa 8:15 dann zum Start um 9 Uhr geht.

Das Rennen, ja, es wird die Zeit genommen, wird von Zweier-Teams bestritten, die sich einen Teamnahmen geben – wir sind die „Ruhrmasters“. Im Ziel wird die Zeit des Zweiten aus dem jeweiligen Team genommen und man wird platziert. Es sei denn, man hat die vorgegebene Maximalzeit überschritten Dann fliegt man aus der Wertung. Am Start der nächsten Etappe wird man je nach Platzierung in Startblöcke eingeteilt. Wir befinden uns regelmäßig in Block D, dem letzten. Und diesen gilt es zu halten und eben nicht aus der Wertung zu fliegen.

Alle Teilnehmer werden in Klassen eingeteilt. Hauptklasse, Master (das Team ist zusammen über 80 Jahre alt) Grandmaster (das Team ist über 100 Jahre alt) Mixed (Mann und Frau) Frauen. Für jede Klasse gibt es im Tagesziel eine eigene Platzierungsliste.

Begleitet wird das Peloton – ganz zu Anfang etwa 300 Teilnehmer, auf dem Höhepunkt deutlich über 1200 Teilnehmer, bei den letzten Austragungen 900 … von einem Rettungswagen mit Ärzten, zwei Wagen technische Hilfe, anfangs von Rose/Bocholt gestellt.  2016 bei unserer letzten Teilnahme, war es eine holländische Firma. Die helfen bei Pannen unterwegs, aber auch am Start- und Zielort. Man muss nur die Materialkosten tragen. Dann gibt es noch etwa 10 „Roadmarshalls“  die uns auf Motorädern begleiten, um etwa gefährliche Kreuzungen abzusichern, oder bei Unfällen schnelle Hilfe  zu holen. Unser ganz persönlicher Schutzengel bei den Marshalls ist Annette aus Bad Tölz.

Auf jeder Etappe gibt es immer zwei Verpflegungsstationen mit Melonen, Trockenobst, Bananen, Salzstangen, Energiegels und Wasser, Wasser…. Wenn es mal sehr kalt ist, gerne mit Nässe gepaart, gibt es auch mal auf der Passhöhe eine heiße Suppe, bei großer Hitze auch mal eine extra Station mit Wasser. Im Ziel gibt es oft auch noch Verpflegung. Art und Umfang hängt von der Großzügigkeit der Orte ab.

In Italien werden wir von einem Trupp Carabinierie auf Motorädern begleitet, die gelegentlich auch mal eine enge Straße vorübergehend komplett sperren, damit wir gefahrlos durchkommen. Die am Rand stehenden Autofahrer applaudieren uns dann.

Dann gibt es noch den „Besenwagen“, der kehrt die Allerletzten, die weit hinter der Karenzzeit sind ,von der Straße und fährt sie ins Ziel. Musste ich auch einmal in Anspruch nehmen, 2016 nach meinem Lenkerbruch am „Tomba“.

Die Startorte der Tour wechseln auch, von Oberammergau am Anfang zu Sonthofen, Mittenwald. 2016 starteten wir erstmals außerhalb Deutschlands, in Imst. Bei unserer hoffentlich nächsten Teilnahme 2019 werden wir in Innsbruck starten. Von unserem Zielort könnten wir per Bus zurück zum Start fahren, kostet im Moment extra: 60 €  Wir ziehen es vor , Arndts Auto vor Beginn der Tour schon in Riva zu parken, verkürzt die Rückfahrt.

Das ganze Vergnügen , bzw, die erbrachten Leistungen kosten eine Teilnahmegebühr von rd. 850 € in den Anfangsjahren, mittlerweile sind wir bei 990 €.

Die TransAlp 2019: