Nach 40 Km – bis zur ersten Verpflegungsstation haben wir die heutige Etappe abgebrochen.

In einer Pizzeria hat uns die Familie ein Taxi organisiert und uns mit der Familie zusammen zum Mittagessen eingeladen: Es gab ein hervorragende Risotto, eine Aufschnittplatte, Salt, Bier und Espresso – alles auf Einladung der Familie. Wir sagen DANKE und habe Eure Gastfreundschaft und Herzlichkeit sehr genossen.

Wir sind in einem schlichten Gasthof und fühlen uns dort sehr wohl. Unser Abendessen hatten wir in eine Pizzeria etwa 1,5 km entfernt. Den Hinweg haben wir im Dauerregen gemacht. Den Rückweg machen wir jetzt bei bestem Wetter unter dem Abendhimmel.

Am Abend dieses Tage haben wir noch ein paar Fragen der Presse-Referentin Lisa der diesjährigen Transalp beantwortet.

Hier unser Antworten:
Hallo Lisa,

hier unsere Antworte zu Deinen Fragen.
ich finde, dass Du mit Deinen Fragen einen sehr guten „roten Faden“ durch das, was uns verbindet ziehen kannst.

Zum Team:
Ursprünglich kennen Klaus und ich uns über das Thema kommunale Beschäftigungspolitik. Klaus als Vertreter der Stadt und ich als Unternehmer. Über diesen beruflichen Kontakt sind wir beide dazu gekommen gemeinsam Marathon zu laufen. Das war 1998. Für mich war es der zweite Marathon für Klaus der 10. Im Jahr 2003 hatte Klaus mir den Bericht in der Tour über die erste Transalp in die Hand gedrückt. Mit den wenigen Worten lies mal. Dann lag die Tour mehrere Wochen neben meinem Bett, bis ich es irgendwann einmal geschafft hatte, den Artikel zu lesen. Um etwa 23:00 rief ich nachts Klaus an, um ihm zu sagen „das machen wir.“ Am Tag darauf rief Klaus zurück, um zu fragen „meinst Du das ernst?“. Antwort: „Ja.“ Klaus: „Weißt Du eigentlich worauf Du dich da einläßt!?“ Arndt: „Nein.“ Klaus hatte gefragt, weil er in den Jahren zuvor sehr viele Alpenpässe in den französischen Alpen gefahren war.

In den folgenden Jahren spielte „Laufen“ und „Radfahren“ gleichermassen eine Rolle.

Die wievielte TransAlp:
Es ist unsere 13. gemeinsame Transalp und immer in der selben Konstellation. Wir sind das Ding also schon 12 Mal durchgefahren.

Tempo und Tagesablauf:
Tempo und Platzierung spielen für uns beide keine Rolle. Wir wollen anständig durch pedalieren. Die körperliche Grenzerfahrung ist interessant, die Landschaften, die Bewegung und der Kontakt zu Menschen und Gleichgesinnten.

Tagesdisziplin:
6:00 Aufstehen, 6:30 Uhr Taschenabgabe, 6:30/7:00 Frühstuck, 9:00 Start.
Unser Ziel ist es den Zielschluss zu halten und alle Etappen durchzufahren.
Hotelankunft, Wäsche waschen, Abendessen, Blog-Schreiben (www.ruhrmasters.de), schlafen.

Erfahrungsvorsprung:
Klaus hat 26 Jahre mehr Lebenserfahrung als ich. Als Klaus und ich zusammengekommen sind, war Klaus in etwa so alt wie ich jetzt (53 und 79).
Für Klaus ist ein Leben ohne Ausdauer-Sport nicht denkbar.

Vorbereitung:
Eine Vorbereitung hat es bei uns beiden immer gegeben – allerdings sehr unterschiedlich und im Laufe der Jahre nicht immer gleich: Im Gegensatz zum mir hat Klaus es immer geschafft sich spezifisch mit entsprechenden Rennrad-Kilometern vorzubereiten. In diesem Jahr waren es für Klaus 2.500 Trainingskilometer und zusätzlich ganz viele Lauf-Kilometer. Für mich waren es 5 mal 45 spezifische Rennrad-Traings-Kilometer. Allerdings fahre ich gut 3.200 Tandem-Kilometer jedes Jahr mit unserer schwer körperlich- und geistig behinderten Tochter Lena (19 Jahre), im übrigen Klaus Patenkind. Dann gibt es noch Tochter Annika (17 Jahre) und Meike (16 Jahre) und meine Frau Katharina (52 Jahre). Ich lebe also mit vier Frauen – Klaus „nur“ mit einer (Gabi) mit er zusammen regelmäßig Rennrad fährt. Zudem bin ich beruflich sehr gefordert – besonders in den letzen beiden Corona-Jahren.

Warum und Wieso ist Klaus so fit:
Klaus ist kein Asket – manchmal wir ihm das unterstellt. Klaus macht sein 50 Jahren: Laufen, Radfahren und Ski-Langlauf. Dazu geht seit 30 Jahren in das Fitness-Studio als Ausgleich bzw. Ergänzung.

Altersunterschied: s. o.
Wenn ich im Ziel ankomme, sitzt Klaus dort, hat einen Eisbecher auf dem Schoß, zeigt auf seine Uhr und sagt: „Junge, mach hin, ich will ins Hotel. Klaus ergänzt, dass es diese Szene genau ein mal gegeben hat. Für mich ist diese Beschreibung aber symptomatisch Altersunterschied und Leistung.

Highlight dieses Jahr:
Arndt: Ich gehe durch den Rest dieses Jahres wieder einmal mit einer ganz anderen Brille als ohne die Erfahrung der Transalp.
Klaus: Es muss etwas haben, sonst hätten wir die Tour nicht 13 Mal gemacht.
Die Magie, dass so viele Menschen zu einer Zeit im selben Raum sich der selben Tätigkeit hingeben, erzeugt eine einzigartige und besondere Atmosphäre – ein magisches Erlebnis. Wie bei allen großen sportlichen Ereignissen – wie beim Marathon. Und Klaus ist mit seien 29 Jahren „nur“ noch die Transalp geblieben.

Distinktionsgewinn: Wenn du Geld hast, dann kannst du du dir im Prinzip alles Kaufen. Aber eine Transalp kannst du dir nirgendwo kaufen – nicht für alles Geld dieser Welt. Die musst du dir selbst erstrampeln. Deine ganze Kraft, deine ganze Leidensfähigkeit für ein materiell völlig unwichtiges Ziel.

VI. Königsetappe:
Haben wir heute ab der ersten Verpflegung gemeinsam aufgegeben – die V. Etappe hatte ihre Spuren hinterlassen. In Abschätzung was heute noch kommt und das wir morgen die Etappe durchfahren wollen.

Tochter Annika (jetzt 17) und Team „18/80“ geplant für 2023:

Und es gibt ganz viele besondere Menschen, die man trifft und mit denen wir uns unterhalten. Wie z. B. Erich und Wolfgang (95A/B). Die beide mit großen körperlichen Einschränkungen viel stärker fahren als wir.

Liebe Liesa, es hat uns Spaß gemacht, Dir dieses Interview zur Verfügung zu stellen.

Liebe Grüße

Ich schicke Dir ein paar Bilder – natürlich alle „rechtefrei“.

Arndt & Klaus – www.Ruhrmasters.de

Taschenlampen im Grand-Hotel Presolana.
Klaus mit dem zweitältesten Teilnehmer, Jahrgang 1947.
Dank an diese großartige Familie, die uns mehr als großzügig an ihrem Familien-Mittagessen hat teilhaben lassen. Wir werden euch das nie vergessen.
Der Trick um die Wäsche trocken zu bekommen.
… fertig.